Landeshut besaß seit über fünf Jahrhunderten drei verschiedene Rathäuser an jeweils unterschiedlichen Standorten. Wie in vielen anderen schlesischen Städten stand auch in Landeshut ursprünglich das Rathaus auf dem Ring, dem Marktplatz. Der Überlieferung nach wurde das 1. Rathaus im Jahre 1564 erbaut. Der Turm war ca. 42 Meter hoch. Bereits 1638 brannten sowohl das Gebäude als auch der Turm ab. Der Neubau erfolgte im Jahre 1660. Am 7. September 1831 stürzte der Rathausturm ein. Das Rathaus wurde 42 Jahre später wegen Baufälligkeit abgerissen.
Die Stadt Landeshut suchte nun dringend ein neues Gebäude und erwarb ein Kaufmannshaus an der Böhmischen Straße (später Langhansstraße)/Ecke Kirchgasse, welches der Familie Semper gehörte. Von 1873 bis 1905 diente dieses Gebäude nun der Stadt als Rathaus. Es sollte aber nur ein Provisorium sein. Im Laufe der Jahre wurde das Haus zu klein und die Stadt entschloss sich, ein neues Rathaus zu bauen.
Am Obertor, wo früher eines der Haupttore der alten Stadt stand, sollte der Neubau entstehen. Am 12. August 1902 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung den Ankauf dieses Bauplatzes und am 29. Januar 1903 wurde der Beschluss zur Errichtung des Neubaus getroffen. Die Kosten sollten 246.500 Mark betragen. Am 23. Juni 1904 erfolgte die Grundsteinlegung und bereits am 30. November wurde das neue Rathaus feierlich eingeweiht.

Glasfenster im Treppenhaus mit dem Spruch: "Geht Dir der Rat aus - Gehe zum Rathaus" (Aufnahme 2013)

Arbeitszimmer des Bürgermeisters (aus der Festschrift zur Einweihung des neuen Rathauses zu Landeshut in Schlesien am 30.11.1905)

Sitzungszimmer des Magistrats (aus der Festschrift zur Einweihung des neuen Rathauses zu Landeshut in Schlesien am 30.11.1905)